In Antwort auf:Es ist ja kein richtiges Hörspiel, sondern eher ein Hörbuch/Hörspielgemisch.
Läßt sich relativ schnell mit "Doch" beantworten. Ein Hörspiel ist "eine dramatisierte Inszenierung mit verteilten Sprecherrollen" (Wiki). Dramatisierte Inszenierung? - check Verteilte Sprecherollen? - check Ergo, Hörspiel, mit überproportionalem Erzähleranteil.
In Antwort auf:Ich kann es jedem empfehlen, der was mit .... wie nennt man das... experimenteller Literatur... ne. Dystopisches Zukunftstopos trifft es vielleicht ganz gut. Also ich würde es dir empfehlen, kann dir aber momentan keine vergleichbare Literatur nennen. Hm... Stephen King, Lovecraft und ein guter Romanschriftsteller schreiben ein dystopisches Zukunftsbild.
Philip K. Dick ist ein passender Vergleich. Gemeinsam ist ihnen die zentrale Beschäftigung mit dem Menschen, ihren Gedankengängen, ihrem Empfinden, usw. Dick ist nicht ganz so eklig was die Bildsprache angeht, aber prinzipiell haben sie eine gemeinsame Stoßrichtung. Der ganze Ekelfaktor und übertriebene Abscheulichkeit erinnert mich dagegen mehr an einige Vertreter der Popliteratur. Übertreibung ist für die ein ganz typisches Stilmittel, nicht zuletzt bei den Feuchtgebieten zu sehen. Die Bilder von Giger passen aber auch 100%ig zu der gesamten Thematik.
Empfehlenswert? Wenn man kein Problem mit Ekelphantasien und menschlichen Abgründen hat. Eine nüchterne Herangehensweise wäre empfehlenswert, Hör"vergnügen" ist definitiv was anderes. Es dürfte eher nachdenklich stimmen oder verstören, je nach eigener Verfassung. Die Produktion ist sehr gut, die Qualität erstklassig. Aber nichts für kleine Kinder und den LiLaLaune-Bär. Mir hat's gefallen.
Egal, Hauptsache das Thema stimmt. Bei Buchreihen aus dem Englischen ist es sowieso meist so, daß die Verlage die englische Vorlagen auf zwei deutsche Bände splittet (S. "Das Lied von Eis und Feuer" oder "Das Rad der Zeit". Ansonsten gibt es auch genauso fantastische Kurzgeschichten, z.B. von Philip K. Dick, Edgar Allen Poe oder H. P. Lovecraft.
Zitat von StevenGreifenklaue hat sich eine Menge zu erzählen.
Bei Greifenklaue erwarte ich eigentlich geballte D&D-Kompetenz, wenn er einen Avatar von Order of the Stick hat. Und D&D ist bekanntlich "der Feind". The Shadow! The Shadow? The Shadow.
Selbst mal gespielt. Ich finde das grundlegende Konzept interessant, aber DSA4 eine Spur zu detailreich. Ich eigne mich wenig zum Fanboi, daher bin ich da etwas leidenschaftslos und muss ehrlich gestehen, der Fanatismus in entsprechenden Kreisen geht mir zum Teil auf den Senkel. Allerdings habe ich auch nicht wirklich viel Zeit für Rollenspielrunden. Meine Kumpels haben selten regelmäßig Zeit und meist ist die Lust auf Vorbereitung einer P&P-Runde da eher niedrig. Daher spielen wir nur, wenn wir mehrere Stunden haben und nicht am nächsten Morgen gleich um 8h bei der Arbeit / Uni sein müssen. Das müssen wir dann meist lange vorher ausmachen.
Aber ich freue mich daher auf Drakensang, das nächste DSA-Rollenspiel auf PC, zu dem ich eine Fanseite betreibe. Was nicht bedeutet, daß ich wirklich ein Regelkenner wäre. Ich kenne mich ein bißchen aus, aber für tiefgründige Einblicke hatte ich einfach keine Zeit (und Lust).
Wobei ich "Alter Mann" eine Ausnahmestellung auf dem Album einräumen würde, es sticht doch etwas aus der Masse heraus. Aber auch mit eines meiner Lieblingslieder von diesem Album.
Tja, schwer zu sagen. Interessant wäre hier vll auch Veränderungen in den Betonungen, die Art und Weise, wie Passagen mit bestimmten Riffs hinterlegt werden. Hier wird's für mich aber dann spekulativ, weil ich mich da nicht wirklich mit auskenne. Ich würde aber schon sagen., daß bei den ersten beiden Alben sehr viel Ausdruckskraft auf einzelne Wörter gelegt wurde. Gibt es immer noch, aber deutlich reduzierter. Der aktuelle Stil hat sich aus irgendwas entwickelt, ich kann's aber nicht richtig festmachen.
Wilder Wein und Feuerräder waren auf der Engel Fanedition, Kokain war B-Track bei der Single "Das Model".
Zu den Texten von Reise, Reise: Schwer zu sagen. Ich finde, es hat eine neue Qualität. Die Texte von Sehnsucht sind eher plump. Ziel ist es, möglichst mit archaischer Wortwahl zu schockieren und das klappt auch sehr gut. Bei Reise, Reise ist es a) lyrischer und b) subtiler. Die Texte wirken am Anfang eher harmlos, teilweise belanglos. Bis dann das dicke Ende kommt. Bei Morgenstern z.B. das "Du bist einfach hässlich". Bei Sehnsucht hätte das so geklungen "HÄSSLICH, du bist HÄSSLICH". Erstaunlicherweise hat es sogar ein positives Ende. Oder "Stein um Stein". Fängt harmlos an, ich bau dir ein Haus. Und so ganz nebenbei mauer ich Dich auch noch mit ein. "Mit den Füßen im Zement, verschönerst Du das Fundament", so vollkommen belanglos nebenher gesagt. Das ist anfänglich nicht so brachial und trotzdem in seiner Kaltblütigkeit erschreckend. Und dann am Ende halt der Höhepunkt mit "Alle Näge stehen stramm, wenn ich sie in dein Leibholz ramm". Und mit Nebel von Mutter und Amour haben Rammstein-Balladen eine neue Qualität.
Ich geb zu, daß mir die brachialen Stücke auch besser gefallen haben als das meiste von dem, was sich auf "Reise, Reise" oder "Rosenrot" befindet. Ich bin nachwievor er Meinung, daß "Sehnsucht" das beste Album war, auch wenn das den meisten im meinem bekannten Umfeld am wenigsten gefällt. Das war das Album, mit dem ich Rammstein überhaupt kennengelernt habe.
Trotzdem muss ich sagen, daß auch die neuen Alben schöne Stücke enthalten. Dalai Lama ist verdammt genial, die Neuinterpretation des Erlkönigs. Oder Morgenstern, eigentlich auch sehr heftig. Reise, Reise ist ebenfalls in Ordnung. Und bei Mein Teil muss ich immer ganz fett grinsen. bei "Reise, Reise" spielt sich die "Brutalität" in den Texten ab. Sie versuchen es nicht mehr mit Bombastmusik, sondern eher mit schockierenden Texten. Finde ich auch nicht schlecht, ich mag Wortspielereien. "Rosenrot" ist leider nur eine bessere B-Seitensammlung. Man merkt, daß das die "Abfallprodukte" von "Reise, Reise" waren. Der Titeltrack und auch die zweite Auskopplung Mann gegen Mann fördern dann doch nochmal die guten Seiten von Rammstein zu Tage. Allein deshalb ist rosenrot dann doch eine Plichtanschaffung, denn die Lieder sind wirklich richtig gut. Was mich erstaunt hat, daß sie ausgerechnet Sharleen Spiteri von Texas als ersten featured Artist gewählt haben. Mit der hätte ich am allerwenigsten gerechnet. So prickelnd ist das Stück dann leider aber auch nicht.
Einige der besten Stücke sind leider nie auf regulären Alben erschienen, die da wären Kokain, Wilder Wein und Feuerräder.
Außerdem ist Rammstein wahrscheinlich neben Kraftwerk die einzige deutsche Band, die es überhaupt geschafft hat, in einem international erfolgreichem Buch erwähnt zu werden. In Wächter des Tages von Sergej Lukianenko.
Zitat von MarzNaja mit den ??? kann man Caine nicht vergleichen. Das Geheimnis der vielen Folgen ist ja im Wesentlichen das jede Folge in sich abgeschlossen ist und man nicht 128 Episoden auf die Auflösung extremst brennender Fragen warten musste.
Da stimme ich Dir durchaus zu. Aber dadurch ist es imho bei den ??? grade umso schwerer. Die müssen ja immer in 74 - 80 Minuten einen kompletten Fall spannungstechnisch aufgebaut und wieder gelöst haben. Das schreit ja geradezu nach repetitiven Drehbüchern. Dadurch ist der Reiz, Folgen auszulassen, nochmal höher, weil es entgeht einem schließlich nichts und man kann problemlos einige Zeit verstreichen lassen, bevor man wieder eine Folge anfasst. Das ist doch genau das Symptom beim Tatort. Der ist gut, wenn man mal sonst nichts hat und sich gerne die Zeit vertreiben möchte, wirklich mitfiebern tut man dabei aber nicht. Bei Krimiserien mit Zusammenhang zwischen den Folgen, wie z.B. dem Adler, oder früher auch die Straßen von Berlin, ist die Zuschauerbindung viel stärker. Der Drehbuchschreiber kann auch viel mehr ausprobieren, einbauen, experimentieren. Die Charaktere wirken viel tiefgründiger. Solche Serien bleiben den Leuten deshalb meist auch viel stärker im Gedächtnis. Darüber kann man diskutieren, weil es eine vollständige, sich verändernde Welt dahinter gibt, deren Entwicklung man nachvollziehen kann, und nicht einfach nur einige gezielte Ausschnitte, die man ohne viel Aufwand auch in Szenario X oder Y transportierne könnte. Gewisse Geschichte funktionieren nur mit den Personen Caine, Jeffries und Linda, denn die sind nunmal so charakterisiert und stehen eben in dieser Konstellation zu einander. Daraus resultiert auch die Handlung x von Person y, weil sie innerhalb dieser Personenkonstellation nicht anders kann. Das ist imho dann auch das spannende an solchen Serien. Warum tut er das und nicht etwas anderes? Wie kommt es vor dem Hintergrund dieser Welt überhaupt zu diesem Szenario? Du kannst nicht einfach vorgeben, daß die Situation so ist, der Autor muss erklären, warum sie jetzt gerade so ist.
Das schwierige an solchen Sachen ist dann natürlich, daß die Zuhörerbindung für so ein Hörspiel natürlich erstmal erfolgen muss. Wenn Du gerade auf Gabriel Burns zu sprechen kommst, da ist sie in vielen Fällen bereits erfolgt. Daher werden sich die Leute auch die nächsten Folgen kaufen, weil sie mit dem ersten Handlungsabschnitt Phase Fleisch zufrieden waren und darauf vertrauen, daß es beim zweiten Handlungsabschnitt letztlich genauso gut wird. Und weil man keine Folge verpassen darf, kauft man auch jede. Das kann ein fieser Trick sein und damit kann ein Produzent natürlich auch Schindluder treiben, aber übertreiben kann er es natürlich nicht, sonst springen ihm irgendwann auch die treuesten Fans ab. Daher wird jeder vernünftige Mensch versuchen, wieder auf die rechte Bahn zu kommen. Die ??? rechnen halt mit soundsoviel festen Fans und soundsoviel Laufkundschaft, die mal was für zwischendurch auf der Fahrt oder zum Kindergeburtstag im Aldi-Sonderangebot kaufen. Die ??? sind kalkulierbar, weil sich an der Welt nichts ändert. Justus bleibt immer pummelig und oberschlau, Peter der Dietrichmensch und Sportlerass und Bob macht die Recherchen. Manchmal gibt's Folgen, da wächst einer über sich hinaus, zeigt ein paar neue Seiten. Aber zu Beginn der nächsten Folge starten wir wieder bei 0 und jeder ist genau dieselbe Stereotype wie zuvor. Der Produzent einer Folgeserie kann da aber nicht von ausgehen und sollte sich deshalb imho auch ein wenig anders orientieren.
Ich mach hier mal stop, sonst komme ich zu weit vom Thema ab. Zusammenfassend würde ich dann einfach nochmal bekräftigen, daß ich mir durchaus auch eine weitere Staffel vorstellen könnte und daß diese auch erfolgreich sein könnte. Und daß daraus eine langlebige Serie werden könnte, die auch nach Jahren noch zu begeistern weiß, selbst wenn sie ihre Hänger hat. Denn schließlich will der Autor sein Publikum befriedigen, damit er seine Tantiemen bekommt und weiter seiner Passion frönen kann. Oder die Serie geht halt den Weg allen Irdischens.
Argument zählt nicht. Werden zur Zeit Samstags auf RTL2 wiederholt. Vor ca. 3 Jahren war's auf Kabel 1. Und die Staffeln bekommt man im Media Markt hinterher geworfen. Kann man also kennen. Und nicht nur den ollen McGyver.
Außerdem hat Mr. T eine eigene Zeichentrickserie gehabt (die man nicht kennen muss) und war im Video Clip von Busta Rhymes "Pass the Courvoisoir Pt2" zu sehen.
Ich vergleiche es mit Kill Bill. Allerdings auf das spezifische Merkmal des Mediums bezogen. Bei Kill Bill ist es der totale Splatter Overkill. Allein die schwarz-weiß Metzelszene des ersten Teils ist sowas von derb bis überzogen. der Ton geht hier vollkommen unter in der Bilderorgie. Und ähnlich macht es Caine, allerdings auf einer sprachlichen Ebene.
Puh.. das ist wirklich schwer, 10 sind sehr wenig, wenn ich auf die Menge an Hörspielen zurückdenke, die ich bereits gehört habe und die mir sehr gefallen haben.
Ich mach es am besten nach abgeschlossener Handlung. Caine, Gabriel Burns und Schwarze Sonne sind für mich z.B. zusammenhängend zu betrachten, weil eine einzelne Folge für sich bei mir keinen besonders hohen Stellenwert bislang hat. Dafür bauen sie einfach zu stark aufeinander auf. Bei den drei Fragezeichen oder John Sinclair kann ich das ruhigen Gewissens wiederum tun, weil deren Folgen sind weitestgehend in sich geschlossen und mit einem eher losen Oberbau versehen. Daher bitte ich, mir das ein wenig nachzusehen, wenn ich das etwas durcheinander handhabe. Interessanterweise hab ich auf heutige Hörspiele eine viel rationalere Sicht, während ich auf meine frühen Hörspiele ausschließlich emotional reagiere.
Für alle genannten Produkte gilt prinzipiell, sofern nicht anders erwähnt, daß sie sowohl was Abmischung, als auch was Sprecherauswahl angeht, imho einwandfrei produziert sind. Bei sowas bin ich penibel.
1. Die drei Fragezeichen und der heimliche Hehler. Ist einfach meine Lieblingsfolge. Ich mag prinzipiell alle bis einschl. 40 und einen Großteil der 10 folgenden. Aber wenn ich eine hervorheben müsste, wäre es der heimliche Hehler, weit vor Phantomsee, Perlenvögel oder dem tanzenden Teufel.
SPOILER: zum lesen Text markieren
Mich hat einfach diese Vorstellung von dem luxuriösen Hotel, das über eine geheime Tür mit der Kunstgalerie verbunden ist und wo Kunstschätze verborgen sind, wahnsinnig fasziniert. Auch wie die drei durch das alte, ehrwürdige Gebäude klettern und dem Geheimnis auf den Grund gehen, fand ich toll. Außerdem wirkte es stellenweise echt bedrohlich. Wenn ich an den toten Hund in der Mülltonne denke. Wir haben selbst immer Hunde gehabt und ein toter Hund ist für mich daher immer eine ernste Sache. Das machte die Folge für mich immer erwachsener als die meisten anderen, wo's ja doch nie wirklich bedrohlich wurde, sondern maximal Leute erschreckt wurden.
2. Caine Ich mag Fantasy, ich mag SciFi, ich mag bitterbösen Humor. Ja, ich stehe auf Sarkasmus und Zynismus, es kann niemals schwarz genug sein. Caine bedient das alles und darum liebe ich es. Es ist einfach anders, als das, was man sonst zu hören bekommt. Mir fiele zumindest nichts Vergleichbares ein. Und sowas liebe ich noch mehr als alles andere. Mediumübergreifend kann man es noch mit Filmen von Tarrantino und Rodriguez vergleichen. Es ist einfach aber auch Erwachsenen-Unterhaltung, die sich nicht den gängigen Konventionen der Geschichtenerzählung beugt. Caine ist sperrig, Caine ist trashig, Caine ist ein Anti-Held. Kurzum, Caine ist Kult. Mit Torsten Michaelis hat Günter Merlau dann auch noch die perfekte Stimme gefunden, denn der ist für mich allein schon wegen seiner Synchronarbeit für Wesley Snipes in der Kategorie "coole Sau" abgelegt. Was ich erzähl-technisch so interessant finde, ist die Art, wie Caine einerseits als distanzierter Ich-Erzähler und andererseits als in die Handlung eingebettete Person soundtechnisch eingebunden wurde. Das finde ich irgendwie phänomenal, wie er so kalt nüchtern erzählt, während man etwas leiser im Hintergrund die ablaufende Handlung weiterlaufen hört. Teilweise durch ihre Aufregung auch vollkommen im Kontrast zu dem äußerst gelassenen Caine-Erzähler. Und natürlich die gesamte Erzählstruktur an sich, das Aufbrechen der starren Trennung von Off-Kommentaren und eigentlicher Handlung. Das hab ich in dieser Konsequenz so noch nicht zu hören bekommen (was nicht heißt, daß es sowas nicht auch an anderer Stelle gäbe). Und dann der Kartaan-Sprecher. Was für ein Tier. Ich glaub, selten hat jemand einem Psychopathen so glaubhaft stimmlich wiedergegeben. So muss für mich ein richtiger Psychopath klingen. Willenstark, mit richtig fieser Lache und einer ungeheuren Bandbreite bei der Stimmfärbung, von brutal bis hinterhältig-lieblich. Die Dialoge zwischen Kartaan und Caine sind dazu auch einfach gut geschrieben, für mich persönlich der Höhepunkt jeder Folge. Also Hut ab an den Dialogschreiber.
3. Gabriel Burns Diese Serie ist sehr bildlich und kommt dem Hörkino sehr nahe. Es nutzt das Medium perfekt aus. Im Gegensatz zum Film muss man sich noch das drumherum dazu denken. Das ist viel nachhaltiger als ein Horrorstreifen, weil sich bis auf die Dialoge und die Beschreibungen alles in meiner Fantasy abspielt. Die schlimmsten Vorstellungen sind immer noch die eigenen Hirngespinste, nicht die ausgelutschten Zombiefressen von Resident Evil. Manche kennen das vielleicht auch vom Pen&Paper-Rollenspiel im Vergleich zu PC-Spielen. Der Soundtrack unterstreicht das ganze dazu sehr lautmalerisch und beweist wiedereinmal, daß klassische Scores stimmungstechnisch ungeschlagen sind. Man nimmt sie kaum war, aber sie beeinflußen die Wahrnehmung.
4. Star Wars Hierbei meine ich die alten Hörspiele zur ersten Trilogie, die es heute gar nicht mehr gibt und die ich leider auch nirgends mehr so richtig auftreiben konnte. Es waren Hörspiele, die hauptsächlich Soundschnippsel aus dem Film verwendeten und dann mit Hilfe eines Erzählers die wichtigsten Dinge erklärte. Ich war auch noch sehr jung, als ich diese Hörspiele bei meinem Bruder mitgehört habe. Wahrscheinlich kannte ich die Hörspiele sogar vor den Filmen. Die erste Star Wars Trilogie ist erwiesenermaßen eine geniale Sache, aber auch hier hat sich das Hören deutlich stärker eingeprägt als das Sehen. Ich habe heute noch die zwei Stellen besonders im Ohr: Episode IV, die Stelle in der Müllpresse, wenn Luke verzweifelt versucht C3PO zu erreichen, damit er die Müllpressen abstellt. Und die Stelle in Episode V, als Luke die Wahrheit über Vader / seinen Vater erfährt. Ich glaub, niemand konnte so gut so voller Verzweiflung schreien, wie der Synchronsprecher von Mark Hamill. Als Kind hat mich das ziemlich berührt und ich krieg heute noch eine Gänsehaut an diesen Stellen.
5. Tron Ich kannte den Film bis vor 5 Jahren gar nicht, aber die Hörspiele. Auch hier, wie bei Star Wars, Ausschnitte aus dem Film mit Erzähler unterlegt. Wahrscheinlich hat mich einfach nur die Vorstellung einer lebendigen Welt im Computer so fasziniert. Man muss sich vorstellen, das einzige, was ich damals kannte, war der C64 meines Bruders. Ein absolutes Ungetüm von großer Simplizität und gleichzeitig doch noch sehr futuristisch. Die elektronischen Spielzeuge der 80er und frühen 90er waren a) sehr klobig, b) sehr simpel und c) sehr abstrakt. Sowas kann heute jeder bessere Taschenrechner und passt auch vom Design her so natürlich in unsere Umgebung, daß man sich gar nicht großartig mit sowas beschäftigt. Für mich, der sich hauptsächlich mit Playmobil, Lego und Matchbox-Autos vergnügt hat, war das aber eine vollkommen neue Welt mit großartiger Faszination. Bei uns stand bis auf den C64 meines Bruders kein PC in der Wohnung, den C64 konnte ich nie richtig bedien und ich hatte auch nie einen PC oder eine Konsole, bis zu meinem 12. Lebensjahr, und das war dann der SNES. Der hatte aber nicht mehr den Charme des C64 und Konsorten, weil die Grafikleistung hier einfach schon zu sehr in Richtung Realismus ging. Gar nicht mehr zu vergleichen mit den früheren Pixelmännchen. Nunja, und das erklärt wahrscheinlich auch meine Faszination für Tron. Weil ich da unheimlich viel reininterpretieren konnte.
6. Das schwarze Loch Langsam wird's langweilig. Wieder eines dieser Filmhörspiele von Disney, so wie Tron. Auch hier kannte ich den Film bis vor 3 Jahren nicht (besitze ihn aber inzwischen genauso wie Tron). Erstmal ist allein die Vorstellung von einem schwarzen Loch für ein Kind natürlich schon gigantisch, genauso wie Zauberer und Drachen ist es etwas gewaltiges und mysteriöses. Das interessante an diesem Hörspiel war aber auch dieses Gefühl von Leere, das wirklich spürbar wurde. Ich hatte immer das Gefühl, dieser Trostlosigkeit, die auch den Film auszeichnet. Außerdem war es auch noch eines dieser Hörspiele, die nicht auf Friede, Freude, Eierkuchen enden. Und ein besonderes Finale, das wieder soviel Interpretationsspielraum offen ließ, daß man sich stundenlang überlegen konnte, wie das jetzt wohl aussehen könnte.
7. Hui Buh, das Schloßgespenst und feuerspeiende Flammenross Das ist ein typisches Kinderhörspiel, das wohl jedem im entsprechenden Alter gefallen wird. Hui Buh ist einfach so tollpatschig, daß man ihn nur liebhaben konnte. Hans Clarin hat das auch noch so wunderbar vertont, diese Geheule und Gejammer. Mittelalter ist sowieso immer etwas, was Kinder fasziniert und daher fiel das ganze auch auf fruchtbaren Boden bei mir. Das Flammenross hebe ich deshalb hervor, weil hier einige Dinge besonders kurios sind. Allein die Idee des Schloßgeistes, gegen einen Dampfzug als Ritter mit Spieß und Lanze antreten zu wollen, ist absolut kurios. V.a. für mich, der ich zeitlebends viel mit der Bahn zu tun hatte, war das sehr abstrus. Daß es alles nicht so klappt, wie der Pechgeist es gerne hätte, ist selbstverständlich und ich konnte immer herzlich darüber lachen.
8. Die Schatzinsel (Intercord) Die Schatzinsel ist ein absolut herausragender Roman, imho ein must read für jedes Kind. Ich glaub, es enthält alle Zutaten für eine zünftige Piratengeschichte, Intrigen, Meuterei, Kämpfe auf einer einsamen Insel und natürlich ein sagenumwobener Schatz. Halt alles, was man so erwartet. Und absolut nicht kindgerecht, wie das Pädagogik-verseuchte Zeugs, daß man sonst so aufs Auge gedrückt bekommt. Ich weiß nicht, ob ich dadurch zu einem schlechteren Menschen geworden bin, ich bezweifle es. Die Schatzinsel steht auf jeden Fall für die Phase, wo man noch von Abenteuern träumt und in der Literatur seine Entsprechung findet. Das Hörspiel, obwohl auch noch eines der Sorte "Erzähler quasselt aus einer entfernten Perspektive und an passender Stelle werden andere Sprecher eingeblendet", erfasst halt alle wichtigen Aspekte des Romans und interpretiert das ganze um. Ob das Hörspiel so herausragend ist, weiß ich nicht. Nach heutigen Maßstäben wahrscheinlich nicht mehr, die Sprecher sind vll etwas monoton und man hört, daß es aus einer sehr frühen Zeit stammt. Aber es erinnert mich halt an gewisse Dinge, darum ist es eines meiner Lieblingshörspiele.
9. Unbekannte Benjamin Blümchen Folge Der Name ist mir entfallen. Es gab eine Folge, in der Benjamin Blümchen den Garten einer Frau hütet, deren Frösche immer weniger werden. Und Benjamin versucht mit Otto der Sache auf den Grund zu gehen, indem er die Urlaubspflege für Haus und Garten übernimmt. Dabei muss er sich auch täglich mit den Tomaten im Garten unterhalten, damit sie besser wachsen, usw. Ich denke, Benjamin Blümchen ist als eine kindgerechte Unterhaltung immer gut gewesen. Ich hab auch viele Dinge gelernt (z.B. was ist ein Stethoskop und wozu benutzt man es) bzw. mich für neue Themen anregen lassen (ich mochte es schon immer, im Lexikon Stichwörter nachzuschlagen). Außerdem denke ich, man lernt auch viel aus diesen Hörspielen über richtiges und falsches Verhalten, ohne daß es gleich so erzwungen moralisch wirkt. An der Folge fand ich glaub ich spannend, daß sie so ein wenig gruselig war damals. Ein Krimi für Kinder: Ein nächtlicher Dieb mit verzerrter Stimme, Geistergeschichten usw. War halt was aufregendes
10. Open the Door Andreas Fröhlich ist einer der besten Sprecher, die es in Deutschland gibt. Das ist meine unumstößlich Meinung, und allein, wenn er irgendwo mitwirkt, reißt das bereits viel heraus. Die Eragon-Hörbücher sind Quasi-Hörspiele und auch seine Einsätze in Otherland oder Pompeji peppen das ganze deutlich auf. Aber zurück zu Open the Door. Es ist von Pandoras Play und imho ihr bestes. Das ist bei Pandoras Play nicht unbedingt ein Zeichen für besondere Qualität. Im Gegenteil, die meisten wirken trotz guter Idee irgendwie semi-professionell in der Ausführung, besonders was die Sprecher angeht. In Open the Door kommen relativ wenige zum Einsatz, die sind dann dafür recht gut. Es war auch das erste von PP, daß ich gehört habe, allein das reißt womöglich nochmal einiges heraus. Aber eben auch Andreas Fröhlich, der gewohnt famos spielt. Es zählt zur Sorte Gruselstory und ist wirklich spannend bis zum Schluß. Es außerdem eines mit sehr überraschendem Ende, und sowas liebe ich ja über alles. Wenn irgendwas am Ende der Geschichte nicht so ist, wie es lange Zeit schien. Hier ist das sehr schön gemacht, und auch der sprechertechnische Leistungsabfall gegen Ende des Hörspiels kann daher den Gesamteindruck nicht mehr trüben.
Ich denke, das sind 10 meiner wichtigsten Hörspiel-Erfahrungen. Es gibt noch weitaus mehr davon, die mich selbst nach Jahren immer wieder mal beschäftigen, aber teilweise fallen sie mir namentlich auch nicht mehr richtig ein. Die 10 genannten sind aber auf jeden Fall nicht verkehrt.
O Gott, das ist schwer zu sagen. Das liegt jetzt natürlich einige Jährchen zurück. Es waren mit sehr großer Wahrscheinlichkeit Schallplatten. Ich tippe daher auf die Märchen-Sammlung, mit der Musik von Mary Roos afaik. Das sind wirklich ganz alte Schinken.
Die Hörspiel-Cover fand ich interessant. Die ersten waren sehr gelungen. Sie wichen von der generellen Norm ab, wie ein Cover auszusehen hat, inzwischen wirkt es aber sehr simpel auf mich. Der Steven Caine war gut und in seiner Einfachheit immer noch interessant gestaltet. Der Kilkenny sieht mir dagegen inzwischen bereits zu einfach aus. Erinnert an irgendwelche Jugendzeichnungen. Kein Stil mehr, der mir gefällt.
Was die Bücher angeht... die schreien mir zu sehr nach billigem SciFi der 70er und 80er. Ein solches Buch würde mich auf den ersten Blick wohl eher abstoßen. Sieht schon sehr altertümlich aus.
Daß es in einer Serie immer ups & downs gibt, liegt in der Natur der Sache. Wenn ich die drei Fragezeichen mal zum Vergleich heranziehe, natürlich sind für mich die ersten 50 Folgen ungeschlagen. Nostalgie, Kindheitserinnerungen, Rosa Brille und frühes Dauerhören lassen einfach nichts anderes mehr zu. Danach kam soviel Schrott, daß ich die gar nicht unbedingt alle dauernd hören möchte. Trotzdem freue ich mich immer aufs neue, wenn eine neue Folge kommt (jetzt ja als "Die Dr3i" veröffentlicht). Wenn eine Folge nicht so ganz mein Ding war, egal, die nächste wird wieder besser. Und irgendwann kommen tatsächlich wieder Folgen, die mir gefallen. Inzwischen 128 Folgen, und ich hoffe, sie hören auch nicht so schnell damit auf.
Ähnliches auch bei Perry Rhodan. Na klar wiederholt sich was. Manchmal ein paar Superlative zuviel, dann kommt aber auch wieder der Teil, wo alte Dinge aufgegriffen, scheinbar bekannte Tatsachen in ein völlig neues Licht gerückt und fremde Dinge wieder wunderbar zu bereits Bekanntem in Verbindung gesetzt wird, daß man auch als Altleser immer wieder aufs Neue begeistert wird. Solange jemand dahinter sitzt, der sich damit auskennt, der versucht die Fäden beisammen zu halten und nicht auf schnöde Gewinnmaximierung um jeden Cent drängt, kann das durchaus was werden. Es muss sich natürlich lohnen, auch Lausch ernährt sich nicht von Luft und Liebe. Aber ich denke, wenn man am Anfang die Gewinnmarge knapper hält und auf Langfristigkeit setzt, dann kann sich das irgendwann rentieren.
Ich hoffe mal, daß Lausch wirklich Gewinn mit den Caine-Hörspielen macht. Verdient haben sie es auf jeden Fall, denn die Qualität ist in der Regel sehr gut und Lausch hat ungewöhnliche Hörspiele, die man ja sonst eher mit der Lupe suchen oder in eher mäßiger bis erträglicher Produktionsqualität vorfindet (Stichwort Pandoras Play, sehr häufig unglaubwürdige Sprecher und dazu immer dieselben). Was sie daraus machen können, weiß ich natürlich auch nicht, denn die Caine-Rechte werden wahrscheinlich immer noch tutti kompletti bei Basilisk liegen. Eine eigene IP wäre für Lausch auf alle Fälle wesentlich lohnenswerter.
Warum gibt es zwei Threads? Ich schreib jetzt einfach eine kurze Sammelkrtik rein.
Beide Folgen konnten überzeugen. Der Spannungsbogen ist gut gelungen und die weitergehende Charakterisierung von Kilkenny, die ihn endgültig zu einer der Hauptpersonen macht, wirkte überzeugend. Natürlich ist es eine Fortsetzungsreihe, aber es schafft genau das richtige Verhältnis zwischen vorantreibenden Enthüllungen und Ereignissen (Drake & Co), und dem Spannung aufbauenden Offen lassen anderer Dinge (Dunkler Prophet? Weltuntergang?Kilkenny?). Interessant fand ich auch die ein wenig zu Tage tretende menschliche Seite von Caine. Bislang immer cool und arschig, kommt da eine durchaus verletztliche Seite zum Vorschein. Eine, die nicht mit dem ständig unterkühlten, emotionslosen Profi-Killer im Einklang steht.
Was Reinhilt Schneiders Rolle angeht, fand ich sie durchaus gut. Sie hat diesmal recht tief gesprochen, weswegen ich gut damit leben konnte. Normalerweise stört mich nur das quäkige immer.
Live sind sie der Hammer. Macht sehr viel Laune. Und im Vergleich zu sonstigen Konzerte fand ich sie eigentlich sehr günstig. In Stuttgart waren's afaik nur 15€ in der Röhre. Keine Ahnung, wie das anderswo gehandhabt wird.
Sie schmeißen ständig mit was anderem. Bei mir haben sie mit Kuchen geworfen, auf anderen Konzerten auch mit Laub. Immer wieder was neues. Und lasst Euch nicht von der Keyboard-Wand täuschen. Und vorsicht in der ersten Reihe, das könnte belastend sein.
Es war unterhaltsam, hat mich aber noch nicht vollkommen überzeugt. Das Schema der Erzählung ist mit zu ausgelutscht. Ich kenne halt inzwischen genug vergleichbare Geschichten, und daneben war der erste Teil von Mark Brandis nicht auf Anhieb überzeugend. Folgt so dem 70er-Jahre SciFi-Schema.
Zur Produktion muss ich sagen, die war top. Gute Sprecher, gute Geräuschkulisse.
Ergo: Empfehlenswert, außer wenn man ein alter SciFi-Hase auf der Suche nach neuen Erzählweisen ist.
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